Freitag, 23. Februar und Samstag, 24. Februar 2024,
jeweils um 19.30 Uhr in der Stadtkirche St. Johann Schaffhausen
Programm
Ralph Vaughan Williams (1872-1958): Cantata ‹Dona Nobis Pacem›
Gabriel Fauré (1845-1924): Requiem
Mitwirkende
salto corale schaffhausen
Béatrice Droz, Sopran
Matthias Helm, Bariton
Deutsches Radio Kammerorchester
Ulrich Waldvogel Herzig, Leitung
Organisation
Pascale Herzig, Elena Finkler, Lukas Pfeiffer, Daniela Schudel, Susanne Tautorat, Yak Sulzberger
Zum Programm
Der Ruf nach Frieden ist aktueller denn je. Am 24. Februar 2022 – vor genau zwei Jahren – wurde in Europa nach Jahrzehnten des Friedens das Territorium eines souveränen Staates angegriffen. Schaut man auf die Weltkarte, so stockt einem der Atem angesichts der Gewalt und Kriege, die aktuell unsere Erde umspannen.
salto corale schaffhausen möchte mit dem heutigen Programm, der Kantate «Dona nobis pacem» von Ralph Vaughan Williams und dem Trost und Hoffnung spendenden «Requiem» von Gabriel Fauré, auf musikalische Art und Weise ein Zeichen setzen und zum Nachdenken anregen.
Ralph Vaughan Williams (1872-1958): Dona nobis pacem
Die Kantate ‘Dona nobis pacem’ entstand im Auftrag der Huddersfield Choral Society zu deren einhundertjährigem Jubiläum. Sie wurde am 2. Oktober 1936 uraufgeführt.
In einer Zeit, als in Europa die Angst vor einem weiteren Krieg wuchs, komponierte Ralph Vaughan Williams, der kriegsversehrte Veteran – sein Gehör wurde an der Front in Frankreich unheilbar beschädigt –, einen flammenden Appell für den Frieden. Unter Verwendung von Texten aus der Bibel, dem Oeuvre des amerikanischen Dichters Walt Whitman (1819–1892) und des englischen Parlamentariers John Bright (1811–1889) spannt er einen grossen Bogen, der in sechs Sätzen von Angst und Verzweiflung über die Darstellung unfassbarer Kriegsgräuel bis hin zum Versuch der Versöhnung und der Hoffnung auf Frieden reicht.
Vaughan Williams’ expressive, klangmalerische Musik, die geprägt ist von einem grossen orchestralen Aufgebot und dramatischen Kontrastwirkungen, lässt die Angst vor der erneuten Rückkehr des Kriegsschreckens unmittelbar greifbar werden.
Gabriel Fauré (1845-1924): Requiem op. 48
Anlässlich des 100. Todesjahres von Gabriel Fauré führt salto corale sein Requiem auf. Der Entstehungsprozess dieses Werks dauerte über zehn Jahre. Es liegen im Wesentlichen drei verschiedene Fassungen vor. Im heutigen Konzert erklingt die dritte, allgemein als Endfassung anerkannte Version symphonique aus dem Jahr 1900.
Im Gegensatz zu vielen anderen Requiem-Vertonungen verzichtete Gabriel Fauré gänzlich auf theatralische, opernhafte Effekte. Vielmehr richtet sich die Intensität des Werkes vor allem nach innen. Kein dramatisches «Dies irae» steht hier im Mittelpunkt, sondern Trost und Hoffnung. Aus der «Dies irae»-Sequenz kommt lediglich der letzte Vers, das «Pie Jesu», zum Erklingen. Jedoch fügte Fauré am Schluss den Satz «In paradisum» an, was als Ausdruck «einer Todesvision nicht im Sinne eines düsteren Begräbnisses, sondern einer glücklichen Erleichterung, nicht eines schmerzlichen Überganges, sondern einer Sehnsucht nach dem Jenseits» verstanden werden kann.
Fauré schuf ein Werk von elegischer Sanftheit. In der gesamten Musikliteratur gibt es wohl kein anderes Requiem mit einer derart versöhnlichen und optimistischen Behandlung des Themas «Tod». Das Werk ist, nach Faurés eigener Aussage, «vom menschlichen Vertrauen in die Ewigkeit beherrscht».